Die Stoßdämpfung wird durch mehrere Mechanismen erfüllt:

  • Die untersten drei Zehenknochen (Hufbein, Kronbein und Fesselbein) sind bogenfederartig angeordnet. Diese„Feder“ wird beim Auftreten gespannt und zieht sich über die Sehnen von selbst (beim Abheben) wieder in die ursprüngliche Stellung zurück. Aufprall-Energie wird in Verformungsenergie umgewandelt und damit gedämpft.
  • Das Horn der Hufe ist abwechselnd hart und weich, damit ist es gegeneinander verformbar, und ein Teil des Aufpralls wird wiederum in Verformungs- und Wärmeenergie umgewandelt und dadurch gedämpft.
  • Der letzte Zehenknochen (Hufbein) ist von innen am Horn wie mit zwei gegeneinander verschiebbaren Kämmen aufgehängt befestigt (Lamellenlederhaut). Spreizt sich der Huf beim Auftreten, bewegt sich die Sohle nach unten und das Hufbein schwingt mit. Beim Abheben bewegen sich Sohle und Hufbein wieder nach oben. Aufprall-Energie wird in Reibung und Wärme umgewandelt und damit gedämpft

Funktioniert die Stoßdämpfung nicht, geht die Energie eines Aufpralls zurück in das Bein, die Gelenke und manchmal sogar bis in die Lunge. Ein weiterer wichtiger Stoßdämpfer ist der Strahl am Huf unten. Er ist eher weich und zäh und kann wenn er als erstes den Boden berührt, bereits einen großen Teil des Stoßes dämpfen, bevor alle anderen genannten Mechanismen in Kraft treten. Berührt der Strahl den Boden nicht, wie es quasi immer der Fall ist, wenn das Pferd Hufeisen trägt, fällt auch dieser Stoßdämpfungsmechanismus weg.